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Enerige & Management > Stromnetz - BASF setzt in Lausitz auf „grüne“ Abwärme
Quelle: Shutterstock / peopleandmore
STROMNETZ:
BASF setzt in Lausitz auf „grüne“ Abwärme
Der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz und die „BASF Schwarzheide GmbH“ planen eine Power-to-Heat-Anlage für den Standort Lausitz. Die Anlage soll auch zur Netzstabilität beitragen.
 
Es handelt sich um das erste Power-to-Heat(PtH)-Projekt von 50 Hertz mit einem Industrieunternehmen: Der Übertragungsnetzbetreiber und BASF Schwarzheide haben einen Vertrag zur Errichtung und zum Betrieb einer solchen Anlage auf dem Werksgelände des BASF-Produktionsstandortes in der Lausitz unterzeichnet, teilten beide Unternehmen am 30. Oktober mit. In der Anlage soll künftig Strom vorwiegend aus Windkraftanlagen nach dem Prinzip „Nutzen statt Abregeln“ in Prozesswärme umgewandelt werden. 

Die 25-MW-Anlage soll Ende 2026 in Betrieb gehen. 50 Hertz investiert rund 19 Millionen Euro in Errichtung und Netzanschluss und erhält dafür das Recht, sie rund um die Uhr für Redispatchmaßnahmen einsetzen zu können. Für Marco Nix, Geschäftsführer Netzausbauprojekte und Finanzen (CFO) von 50 Hertz, sind solche Projekte sinnvoll: „Das Prinzip ‚Nutzen statt Abregeln‘ schafft eine Win-win-Situation und ist volkswirtschaftlich sinnvoll. Anstatt Entschädigungen für nicht produzierten Strom zu bezahlen, erhalten wir zur Aufrechterhaltung der Systemstabilität ein wirksames Instrument an die Hand.“

Die PtH-Anlage soll sich zugleich in das Energiegefüge der BASF Schwarzheide ein. Der E-Kessel wird zusätzlich zum bestehenden Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerk als eine Option für die Dampferzeugung zur Verfügung stehen. Es ist laut BASF geplant, das GuD-Kraftwerk immer dann herunterzufahren, wenn die PtH-Anlage Strom aus Erneuerbaren aufnimmt und in Wärmeenergie umwandelt. So sollen Brennstoffkosten eingespart und CO2-Emissionen verringert werden. In den vergangenen Jahren hat BASF zudem das GuD-Kraftwerk modernisiert und gleichzeitig die Voraussetzungen geschaffen, um künftig erneuerbare Energien in der Wertschöpfung zu nutzen. BASF verfügt auch über einen Solarpark mit Energiespeicher. 

Für 50 Hertz sind PtH-Projekte nicht neu. In Kooperation mit kommunalen Fernwärmeversorgern wurden inzwischen Anlagen in Hamburg, Rostock, Neubrandenburg, Stralsund und Halle mit einer Gesamtleistung von rund 175 MW in Betrieb genommen, weitere Anlagen sind in Bau oder wurden unter Vertrag genommen (wir berichteten). Grundlage für die Zusammenarbeit ist eine Regelung im Energiewirtschaftsgesetz, die Übertragungsnetzbetreibern zur Entschärfung von Netzengpässen Investitionen in solche Anlagen ermöglicht, um diese dann netzdienlich einzusetzen.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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Donnerstag, 31.10.2024, 10:41 Uhr

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